Es gibt mal wieder tolle Erfolge von Andre Karasch zu berichten. Andre begann seine Leichtathletik-Karriere bei uns im TuS, gewann damals bereits zahlreiche überörtliche Meistertitel und wurde zudem als Blombergs Sportler des Jahres 2007 ausgezeichnet. 2008 wechselte er dann zum LC Paderborn, wo sein Potential noch besser gefördert werden kann. Als Mitglied ist er dem TuS aber weiterhin treu geblieben. Die jüngsten Erfolge brachten ihm unter anderem einen ausführlichen Bericht in der "Neuen Westfälischen" ein, den wir an dieser Stelle ebenfalls veröffentlichen möchten.

IM RAUSCH DER REKORDE

Andre Karasch siegt mit einem Traumwettkampf in Bernhausen

Bernhausen. Wladimir Diesendorf war baff. "Ich hatte mit 6.700 Punkten gerechnet, aber niemals mit dieser Punktzahl. Das ist der Hammer", erklärte der Mehrkampf-Trainer des LC Paderborn. Soeben hatte sein Schützling Andre Karasch das Internationale Mehrkampf-Meeting in Bernhausen (Baden-Württemberg) in der Altersklasse der B-Junioren gewonnen. Mit 7.159 Punkten lag das 16-jährige LC-Ass satte 350 Punkte vor dem zweitplatzierten Claas Walter (Halle/Saale) (wir berichteten).

Mit dieser Leistung knackte Karasch zudem den Zehnkampf-Westfalenrekord der B-Jugend. Bereits nach dem ersten Tag hatte er im Fleinsbachstadion von Bernhausen den Westfalenrekord im Fünfkampf geknackt. Andre Karasch startete gleich in der ersten Disziplin voll durch und meisterte den 100-Meter-Sprint in einer neuen persönlichen Bestleistung von 11,39 Sekunden. Den Weitsprung schloss er mit 6,34 Metern ab, bevor es zu der ersten seiner starken Wurfdisziplinen ging. Hier stieß der junge Paderborner die Kugel mit 16,61 Metern rund 1,50 Meter weiter als seine Konkurrenten und stellte gleichzeitig eine weitere persönliche Bestleistung auf.

Bestleistung Nummer drei gab es mit übersprungenen 1,82 Metern im Hochsprung. Den Abschluss des ersten Tages bildete der 400 Meter-Lauf. Auch hier ließ Andre Karasch nichts anbrennen und finishte in hervorragenden 52,03 Sekunden – ebenfalls Bestleistung. Damit lag er am Ende nach fünf von zehn Disziplinen klar mit 3.693 Punkten in Führung. Der Westfalenrekord von Christopher Hallmann (3.653 Punkte) aus dem Jahre 2000 war geknackt.

Auch der zweite Tag begann furios. In 14,85 Sekunden über 110 Meter Hürden baute Karasch seine Führung aus. Dabei war der Paderborner an der dritten Hürde ins Straucheln geraten. Trotz des Stolperns schaffte er die Hürdenlauf-Quali für die Deutsche Meisterschaft. Es folgte eine Bestweite im Diskuswurf: Mit 46,34 Meter lag er vier Meter vor der Konkurrenz.

Beim Stabhochsprung lieferte Karasch mit 3,50 Meter eine solide Leistung ab. Bei dieser Höhe nahm ihn sein Trainer bewusst aus dem Stabhochsprung, um ihn für den restlichen Wettkampf zu schonen. Mit Erfolg: Im Speerwurf gelang Karasch mit 57,53 Meter die nächste Bestleistung, ehe er den abschließenden 1.500-Meter-Lauf in tollen 4:49 Minuten absolvierte.

Unterm Strich standen sieben Bestleistungen, 7.159 Punkte und Platz eins. "Ein geiles Wochenende! So kann es weiter gehen", kommentierte Karasch seinen Wettkampf. Als Sahnehäubchen brach er den Westfalenrekord, den 2004 kein Geringerer als WM-Teilnehmer Moritz Cleve (6.931) aufgestellt hatte.

Doch auch Christian Hermann vom LC Paderborn konnte sich über einer tollen Wettkampf freuen, auch wenn er in der ein oder anderen Disziplin etwas vom Pech verfolgt war. Hermann ging bei den älteren Junioren an den Start und begann mit guten 11,32 Sekunden über 100 Meter. Im Weitsprung blieb er mit 6,08 Metern unter seinen Möglichkeiten. Es folgten gute Leistungen im Kugelstoßen (11,02 m), Weitsprung (1,79 m), im 400-Meter-Lauf (51,49 Sekunden) und im Hürdenlauf (15,8 Sekunden). Erst im Diskuswerfen gab es mit 26,43 Metern einen Rückschlag, ehe im Stabhochsprung (3,90 m), Speerwurf (42,16 m) und im 1.500 Meter-Lauf (4:57 Minuten) wieder alles im Lot war.

Letztlich stand für Christian Hermann mit 6.097 Punkten ein sehr guter sechster Platz zu Buche. Trainer Wladimir Diesendorf freute sich derweil nicht nur über sportliche Glanzleistungen. "Andre und Christian haben sich zudem im Wettkampf immer wieder gegenseitig motiviert und aufgebaut. Diesen Zusammenhalt und diese gegenseitige Unterstützung gibt es nicht allzu oft", so Diesendorf.

Von Thomas Finke (Neue Westfälische)

Neue Erfolge von Andre Karasch